Sonntag, 24. November 2013

Kalt

Es wird Winter in Toronto. So langsam sinken die Temperaturen. Mittwoch waren wir mit einem Kollegen am Abend in einer kleinen Brauerei. So ein kühles Bierchen im Warmen hatte schon was. Und lecker essen konnte man dort auch. Am Donnerstag früh hatten wir -5 Grad, jedoch ohne Wind. Da hält man es noch aus. Samstag waren es dann schon knapp -10 Grad, inklusive Wind. Und der macht es dann richtig kalt.
Direkt beim Aufstehen wurden wir dann von unserem ersten mini Blizzard begrüßt. Man konnte noch das Haus auf der anderen Straßenseite sehen, viel mehr dann aber auch nicht. Nach 10 Minuten war alles auch schon wieder vorbei und der blaue Himmel kam heraus. Dank der tiefen Temperaturen blieb auch so etwas wie "Schnee" hauchdünn liegen.

erster "Schnee"

Danach waren wir auf der Suche nach einem passenden Wintermantel für Dani in der Stadt unterwegs. Leider musste man Richtung Norden den Untergrund auch mal verlassen und dann wurde es richtig kalt und rutschig. Auf den Straßen waren auch gleich Schneepflüge zum Salzen zu sehen. Die Kollegen sagten schon, dass hier extrem gesalzen wir und so wurden auch wir vom vorbeifahrenden Schneepflug glatt mit eingesalzen.
Eine Jacke haben wir noch nicht gefunden, aber wir arbeiten fleißig dran. Was wir dafür entdeckt haben ist eine Eislaufbahn. Direkt vor dem Rathaus, also nur 5 Minuten zu Fuß von uns entfernt. Das haben wir dann heute auch gleich ausgenutzt. Auch wenn wir nicht alle sofort sicher auf dem Eis waren. Aber wir haben ja noch knapp 4 Monate um daran zu arbeiten.

vor dem Rathaus (links das Neue, rechts mit Turmuhr das alte Rathaus) - eine Eislaufbahn 

mit Spaß dabei!

Grüße von der Eisfläche!

Schnee von der Eismaschiene

Sonntag, 17. November 2013

islands & santa

Uns ist aufgefallen, dass wir zuletzt nur vom langen schlafen berichtet haben. Das konnte nicht so weiter gehen. Und das Wetter war vor allem Samstag der selben Meinung. Bei um die 10 Grad und Sonnenschein ging es per Bike auf die Toronto Islands. Aber erstmal zur Fähre. Die Fahren im Winter nicht ganz so regelmäßig und so mussten :-) wir erstmal in der Sonne sitzen und 30 Minuten am See warten. Dann ging es rüber. Auf den Inseln war es dann aufgrund der Jahreszeit nicht wirklich voll. Auch die Häuser der Inselbewohner sahen z.T. so aus, als ob sie über den Winter lieber in der Stadt wohnen. Die Häuser selbst sahen wenig spektakulär aus - kleine, unscheinbare Holzhütten.
Autos sind auf den Inseln nur mit Ausnahme erlaubt. Haben nur einen Pickup gesehen, der Laub und Äste wegbrachte. Die Inseln sind alle mit kleinen Brücken verbunden. Auf der Hauptinsel steht ein alter Leuchtturm, wohl das älteste Gebäude in Toronto. Auf einer Seebrücke Richtung USA hatte man dann ein paar Orte inkl. Entfernung - Vancouver war z.B. noch über 3000km westlich, Halifax über 1200km östlich. Großes Land!
Überall auf den Inseln lief (Zitat) "Weihnachtsessen" rum (=Wildgänse). Die Bäume waren noch nicht alle laubfrei, schön herbstlich. Überall findet man eine Möglichkeit fantastische Blicke auf Downtown zu bekommen. Im Sommer fahren die Fähren 3 verschiedene Punkte auf den Inseln an. Im Winter nur einen. Auf dem Rückweg zur Fähre haben wir dann wieder gemerkt, dass es auf Weihnachten zugeht. Der Wind machte es kalt.


Fähre auf die Inseln / "Gibraltar Point" Leuchtturm / Auf der Seebrücke  

Schöne Blicke auf Downtown 

 Herbstlich
 
Am Abend haben wir uns dann mit einem Kollegen von mir am Dundas Square getroffen, von uns nur ca. 10 min zu Fuß entfernt. Es gab Live Music und verschiedene Artisten zu sehen. Alles in allem eine echt nette Abwechslung und tolle Shows. Eine Artistin schwebte über unseren Köpfen an einem großen Ballon.

...nette Show...
 
Sonntag wurden wir dann auf Weihnachten eingestimmt. Die Santa Parade stand an. Überall entlang der Strecke säumten Menschenmassen die Straße. Vor allem die kleinen waren ganz gespannt und hatten Ihre Wunschzettel als Briefe für Santa dabei. Wie immer wurde für verschiedene Hilfsorganisationen gesammelt. Das ist hier viel verbreiteter als in Deutschland und jeder gibt und sammelt. Letzte Woche gab es zum Beispiel ein Pancake Frühstück auf Arbeit. Somit wurden über 400 Dollar gesammelt. Und auch heute waren verschiedene Leute unterwegs. Überzeugt haben uns ein paar Leute aus dem Hotel an dem wir standen. Die haben heiße Schokolade und Cookies verkauft für das Rote Kreuz. Lecker und noch was gutes mit getan, toll!
 
Die Parade ging mit einem Lauf los. Auch hiermit wurde irgendwie Geld gesammelt. Nach den Läufern kam dann die Parade und alles war vertreten. Von der Polizei von Toronto bis zu diversen Universitäten und Vereinen. Die  Post hat fleißig die Briefe von den Kindern an Santa eingesammelt. Alles in allem war es eine Mischung aus Weihnachten, Karneval und einem Musikumzug.

 ein paar lustige Läufer /  Christmas Clown ?!? / Brief an Santa
 
Karneval oder Weihnachtsparade?
 
Cheerleading
 
kleine Auswahl an diversen marching bands...
 
Durften natürlich nicht fehlen... Mounties. Sonst übrigens nur selten zu sehen inToronto.
 
Und natürlich Mrs. und Mr. Santa Claus

Montag, 11. November 2013

Remembrance Day

Ein langes und eigentlich ereignisarmes Wochenende geht zu Ende. Und wir merken immer mehr, dass der Sommer vorbei ist. Es wird grauer und vor allem kälter - zwei gute Gründe am Wochenende auch mal länger zu schlafen. Wenn wir mal nicht geschlafen haben waren wir dann wieder bisschen in der Nachbarschaft unterwegs - und haben uns den Ar... abgefroren. Es war zwar noch immer knapp über Null Grad aber dank Windchill hat es sich weitaus kälter angefühlt. Zum Glück gibt es ja noch das Eaton Centre um sich kurz aufzuwärmen. Und... sie haben begonnen die Weihnachtsdeko hinzuräumen. Wir hätten am liebsten ein Weihnachtsrentier mitgenommen. Leider waren die bissel zu groß für unsere Wohnung.

es weihnachtet gar langsam
 
Der Grund für das lange Wochenende war Remembrance Day (Tag der Erinnerung). Am 11.November jedes Jahr gedenken die Canadier (und u.a. auch Engländer) ihren gefallenen Soldaten in den diversen Kriegen. Als Symbol des Gedenkens tragen fast alle die Poppy (Mohnblume). Diese sollen an die belgischen Kriegsfelder im ersten Weltkrieg erinnern. 

Unsere Poppies.
 
In Ontario ist der Remembrance Day kein offizieller Feiertag. Öffentliche Einrichtungen haben jedoch trotzdem frei. Und so auch ich :-)
Wir haben es und dann auch nicht nehmen lassen die offizielle Veranstaltung am alten Rathaus zu besuchen. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie dankbar und bewusst die Canadier ihren Soldaten gegenüber stehen. Bereits seit zwei Wochen sieht man die Poppy überall. Im Gegensatz zu Deutschland findet hier um 11:11 Uhr eine Landesweite Schweigeminute statt (anstatt eine 5. Jahreszeit einzuläuten). Flugzeuge aus dem 2. Weltkrieg flogen in Formation über. Es gab mehrere Ansprachen - u.a. auch von unserem Bürgermeister, den Ihr ja mittlerweile auch in Deutschland kennen dürftet ;-)
Alles in allem eine beeindruckende Veranstaltung und eine gerechte Art denen zu danken und gedenken die ihrem Land dienten und noch immer dienen.
 
Queen Street an der Old Town Hall

große Anteilnahme

Sonntag, 3. November 2013

Rugby time

Wochenende. Das Wetter wollte das wir Samstag ausschlafen. Regen und nicht wirklich warm, da kann man auch mal bissel länger schlafen. Und auch sonst haben wir nicht so viel getrieben. Bissel Sport für das Gewissen musste dann auch schon reichen.
Für den Abend hatten wir uns einen Besuch bei einem indischen Restaurant um die Ecke vorgenommen. Und da am Wochenende in Toronto Diwali (indisches Festival des Lichts, oder so) gefeiert wurde fanden wir den Inder auch ganz angebracht. Angekommen stellte sich wieder mal die Frage: Was essen? Zum Glück half uns der nette Inder mit nem Diwali-Menü für zwei Personen - Danke! Es war echt sau lecker.

Sonntag war dann "nix" mit ausschlafen. Aber dank der Zeitumstellung und der Tatsache, dass wir erst gegen 1200 Uhr los wollten musste nur einer von uns irgendwann geweckt werden. Mein Betreuer Allan hatte zwei Tickets über für ein Rugby Länderspiel zwischen Canada und den Neuseeland All Blacks Maori. Mit Rugby hatten wir beide jetzt noch nicht so viel am Hut, aber es wurde uns von allen Seiten empfohlen.
Und als wäre der Wettergott auf unserer Seite strahlte der Himmel wieder einmal im schönsten Blau - saukalt aber strahlend! Und nachdem wir es auch noch "in time" zum Station geschafft hatten konnte es losgehen. Wir wurden herzlichst von Allan und seiner Frau begrüßt und dann hieß es schon aufstehen zur Nationalhymne: "Oh Canada...". Dann kam die traditionelle Einstimmung der All Blacks Maori auf das Spiel (siehe Video unten), eine Art Ritual vor dem Kampf von den Ureinwohnern (Maori) von Neuseeland. Irre diese Typen.
Und schon hieß es Kick Off und schnell wurde uns klar - das ist ein Männersport. Kaum hatte einer den Ball (mehr Ei als Ball) wurde er schon wieder zu Boden gerissen und hatte mindestens 4 andere über sich. Und irgendwie kam das Ei immer wieder unten raus und das Spiel lief weiter. Alles in allem war es ein super Spiel und echt mal was anderes im Vergleich zum Schwalben geplagten Fussball ;-)
Und Canada war zu Beginn auch mit 5:0 in Führung, verloren aber dann doch noch mit 40:15. Egal, klasse Tag!

Das BMO Stadion, mit 22500 Personen ausverkauft

Teamwork, ist er zu klein wird er zum Ballfangen eben hoch gehoben!

Ritual der All Black Maori
 
Zum Schluss haben wir noch ein Bild für alle, die sich gern mal beschweren, dass Sie viel zu schnell altern. Ihr erinnert euch bestimmt noch an unsere Kunstwerke zu Halloween. Hier ist einer davon...
 
 Kuck doch nicht so!