Samstag, 30. August 2014

Jasper

Freitag und Samstag stand Jasper, Alberta auf dem Programm. Den Freitag haben wir nach einem leckeren Frühstück bei Tim Hortons mit einem Trip zum Maligne Canyon begonnen. Hier kann man auf beeindruckende Weise sehen, was das Wasser über ein paar Jahre alles anstellen kann. Mehrere Brücken und ein netter "Trail" schlängelten sich entlang des Canyons. Im Anschluss ging es die Maligne Road weiter in Richtung Maligne Lake. Auf dem Weg dorthin kam die Warnung vor Caribous. Diese waren jedoch weit und breit nicht zu sehen.
Doch plötzlich war Chaos auf der Straße, als ob es irgendwo weiter vorn einen Unfall gegeben hätte. Es ging nix mehr weiter. Ein Mann im entgegenkommenden Truck meinte nur "two bears". Da bereits genügend Freiwillige als Frischfleisch in der ersten Reihe mit den Kameras standen, haben auch wir uns zum Aussteigen getraut. Irgendwo unterhalb am Hang sollten Sie sein. Und plötzlich kamen alle nach oben gerannt, die Bären kamen in unsere Richtung. Hier und da sah man einen Busch wackeln und auf einmal waren sie vor uns und machten Ihren Weg gerade mal 10 Meter parallel zur Straße. Eine Schwarzbärmutter und ihr Junges ließen sich von dem Trubel gar nicht stören. Mit wackelnder Hand haben wir schnell ein paar Fotos gemacht und sind da mit Adrenalinüberschuss zurück ins Auto. Zwei Bären in freier Wildbahn - irre!

Ansichten von Jasper

Was das Wasser alles kann: Maligne Canyon.

Der Canyon macht was her.
Gewarnt wurde vor Caribous...

...aber die Straße lahm legte ein Schwarzbär mit Jungtier.
 
Nach den Bären war uns eigentlich alles egal was noch kommen möge. Eigentlich hatten wir die Hoffnung auf größere Tiere nach "erfolglosen" Touren in Banff, Lake Louis und dem Icefield Parkway schon fast aufgegeben. Da wir nicht mehr so viel Zeit hatten beschlossen wir am Maligne Lake nur einen kleinen Trail zum Moose Lake zu machen. Moose Lake, was heißt das schon...
Die ersten Wanderer kamen uns entgegen und meinten "nix los am See". Da dachten wir noch, dass dies unsere Chancen erhöht ;-) Aber etwas später kam uns eine Familie entgegen mit breiten Grinsen und den Tipp, dass sich am See gerade eine Elch Kuh mit ihrem Kalb aufhält. Und tatsächlich, am Ufer aßen die Beiden ganz gemütlich und ließen sich auch von uns nicht stören. Und im Gegensatz zu unserem Bärenkontakt war es diesmal total ruhig und nur ein paar weitere Leute da. Ein einmaliges Erlebnis, diese pferdegroßen Tiere live zu sehen.
Am Moose Lake (der See heißt wirklich so!)

Eine Elch Kuh mit ihrem Kalb

Ein letztes Bild am Moose Lake und wir tanzten davon.

Vom Maligne Lake aus ging es am Medicine Lake vorbei wieder zurück.
Am Samstag hatten wir uns dazu entschieden ein paar Räder zu mieten. Nördlich von Jasper gibt es einige Trails, die sowohl für Wanderer, Radfahrer als auch Reiter frei gegeben sind. Wir waren jedoch fast die Einzigen. Und da wir am Vortag schon genügend Wildsichtung hatten, konnte unsere Bärenglocke am Lenker voll zum Einsatz kommen. Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zum Mount Edith Cavell gemacht. Ein kurzer Weg führte uns direkt unterhalb des Berges und gab den Blick auf den Angel und Ghost Gletscher frei. Ein kleiner Teil des Angel Gletscher löste sich auch noch und sorgte für ein lautes Getöse im Tal. Auf dem Rückweg erfuhren wir noch von einem Parkranger, dass sich ein Grizzlybär in der Gegend herumtreibt. Jedoch wollten wir unser Glück nicht herausfordern und es auf eine Begegnung mit einem 400kg Koloss im Wald anlegen.
Auf der Suche nach einem passenden Abendessen ist uns dann noch am Bahnhof in Jasper der Rocky Mountaineer aufgefallen, ein Panoramazug durch die Rockies. 
Morgens am Patricia Lake mit Mount Pyramid

Mit den Rädern ging es auf die Trails.

Mit Bärenlocke am Lenker konnte man die Trails unbesorgt genießen

Besuch des Mount Edith Cavell (3363m) mit seinen Gletschern (Angel und Ghost Glacier)
Der Rocky Mountaineer.

Size doesn't matter!!! Welcher ist wohl unser Mietwagen???
 

Icefield Parkway

Am Donnerstag ging es von Lake Louis (bzw. Golden aus) für uns weiter nach Jasper. Wir hatten noch überlegt am Morgen die Gondelbahn in Lake Louis hinaufzufahren, da dort sehr gute Chancen bestehen einen Grizzlybären zu sehen. Jedoch hatte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht und so haben wir uns direkt auf den Weg gemacht. Der Weg war eh das Ziel, genauer gesagt der Icefield Parkway. Hierbei handelt es sich um die "schönste Straße der Welt" durch den Banff und Jasper Nationalpark und die Columbia Icefields. Bis zu den Columbia Icefield wollte sich das Wetter auch nicht bessern und so haben wir uns bei Regen und angenehmen 6 Grad den Athabasca Gletscher angesehen. Das faszinierende am Columbia Icefield ist, dass das abfließende Wasser sowohl in den Atlantik, Pazifik und Arktischen Ozean fließt.  


Blick auf den Crowfoot Gletscher und weiter durch die Wolken.

vor der Weeping Wall und Blick vom Pass aus 

Athabasca Gletscher bei Regen
Nach dem Columbia Icefield besserte sich das Wetter und es kam immer häufiger die Sonne heraus. Und so hatten wir auch immer öfters Lust zwischendurch kurz anzuhalten. Es gab genügend links und rechts neben der Straße zu sehen.
an den Tangle Falls

Blick Richtung Stutfield Gletscher und weiter durchs Tal

Nach den Sunwapta Falls zog der Athabasca Fluss eine Schleife

der Mount Kerkeslin mit 2956m

an den Athabasca Falls

Mittwoch, 27. August 2014

Lake Louise

Nächster Punkt auf unserer Reise war Lake Louise, Alberta, genauer gesagt Golden, British Columbia. Golden liegt ca. 80km westlich von Lake Louise und hat Pacific Time. Lake Louis hingegen gehört noch zur Mountain Zeitzone. Folglich mussten wir in den letzten beide Tagen zweimal täglich die Uhr umstellen - wirr!
Am Dienstag sind wir früh morgens von Canmore nach Lake Louise aufgebrochen. Über den Bow Valley Parkway gelangten wir an den See Lake Louise (gleicher Name Ort&See). Eine typische Touristenattraktion inkl. dem Schlosshotel. Zum Glück sind nicht alle soo wanderbereit und so konnten wir auf dem Weg nach oben schnell wieder etwas Ruhe finden.   
am Bow Valley Parkway

Lake Louise

Aufstieg zum Teehaus am Lake Agnes und Big Beehive
Erster Stopp war Lake Agnes. Dort gibt es ein "Teehaus" und eine wunderschöne Aussicht. Weiter ging der Weg um den See und hinauf zum Big Beehive. Vom Gipfel des Big Beehive hatte man einen einzigartigen Blick auf den Lake Louise und über das Tal. Der Aufstieg hatte sich auf jeden Fall geloht. 
Unterhalb und am Lake Agnes

Lake Agnes von beiden Seiten

Auf dem Big Beehive.

Blick vom Big Beehive auf den Lake Louise
Vom Big Beehive aus ging es erstmal wieder talwärts. Da wir noch etwas Zeit hatten, haben wir beschlossen uns noch auf den Weg zum zweiten Teehaus, Richtung "Plain of six Glaciers" zu machen. In der Region sind, wie der Name schon sagt 6 Gletscher vorhanden. Drei davon waren bereits aus dem Tal perfekt zu bestaunen. Das letzte Stück vom Teehaus zum Aussichtspunkt wurde dann wieder etwas komplizierter. Steinige Wege, Wind und kältere Temperaturen senkten das Vergnügen ein wenig. Aber der nahe Blick auf den Victoria Gletscher war es schon wert. Der Rückweg ging dann bis zum See fast nur Berg ab. Da konnte man nochmal schön in die eh schon strapazierten Oberschenkel hineinlaufen. Auf den letzten Metern waren wir dann eher froh, dass wir unsere 14km Runde geschafft hatten und freuten uns auf das Schuhe ausziehen am Auto.
3 der 6 Gletscher am Plain of six Glaciers

Das letzte Stück zum Lookout der Gletscher

Letzte Hindernisse und dann war das Schlosshotel wieder in Sicht.
Letzter Schnappschuss am See und dann Schuhe aus!
Mittwoch hatten wir uns ein paar entspannendere Dinge ausgesucht. Nachdem unser Auto uns kurzzeitig mit der Motorkontrollleuchte irritiert hat - Anruf bei Hertz: "der Tankdeckel sitzt nicht richtig", Tatsache! - ging es an den Lake Moraine, dem wohl bekanntesten Bild aus den kanadischen Rockies. Mit etwas Glück auf dem Parkplatz haben wir uns auf den kurzen Weg zum Aussichtspunkt gemacht. Gleich nebenan ging ein langer Trail los, wieder einmal mit dem Hinweis auf die Grizzlies und der Vorgabe, dass man nur ab 4er Gruppen gehen darf.
Vom Lake Moraine aus ging es zum Takakkaw Wasserfall, dem zweithöchsten in Kanada mit 254m freier Fall und 381m Gesamthöhe. Einfach nur gigantisch. Letzter Tagesstopp war ein Lookout auf den oberen Spiraltunnel. Hierbei handelt es sich um eine Schleife im Berg für Züge um an Höhe zu gewinnen. Wir hatten auch noch das seltene Glück einen der unendlich langen (oftmals mehrere Kilometer!) Güterzüge bei der Durchfahrt zu sehen. Schon lustig, wenn unten der Zug raus kommt und oben noch immer nicht alles drin ist.


Am Lake Moraine.

Chipmunks, süß und aufdringlich!

Lake Moraine

Als ob sie darüber gleiten - nix retuschiert!

An den Takakkaw Falls

Noch ein Bild an den Falls und dann ab Richtung Spiral Tunnel.

Kein Fake! Oben fährt der Zug in den Berg, unten kommt er wieder raus.

Abendbrot auf unserer Terrasse in Golden B.C. mit Blick auf die Berge

Montag, 25. August 2014

Calgary, Canmore, Banff

Freitag Abend ging unser Abenteuer Westkanada in Calgary los. Nach 4 Stunden Flug und 2 Stunden Zeitumstellung waren wir immer noch im selben Land. Schnell hatten wir unseren Mietwagen am Flughafen abgeholt und im Hotel eingecheckt. Am selben Abend haben wir dann Calgary noch ein wenig erkundet. Downtown ist extrem schachbrettartig aufgebaut und wirkt wie in einem Computerspiel. Nach dem Frühstück Samstag haben wir uns dann noch den Princes Island Park in Calgary angesehen, bevor wir Richtung Canmore in die Rockies aufgebrochen sind. 


in Calgary

für die einen Sport, für uns nur Weg zum Lookout

im Park und am Lookout
 
Leider waren die Rockies auf dem Hinweg noch etwas in den Wolken verhüllt. Aber man konnte trotzdem schon erkennen, wo sie los gehen. Und plötzlich war man drin in den Bergen. In Canmore angekommen haben wir wieder ins Hotel eingecheckt und uns dann am Abend den Ort bissel angesehen.
Die Rockies kommen...
Niedlicher Ort im "Grizzly Country"

So beschei... Touristen - Trail in der Stadt

immer noch niedlich der Ort

Drei wunderschöne Dinge: die Berge, meine Frau und der Liter Diesel für unter 90 Eurocent :D
Am nächsten Morgen haben wir uns erstmal Bärenspray geholt. Egal wo man sich über die Trails schlau macht, überall wird man gewarnt. Und allein in Alberta gibt es ca. 40.000 Schwarzbären und 700 Grizzlies. Da dachten wir uns besser man hat als man hät'!
Gut ausgerüstet ging es dann auf den Lady MacDonald Trail nach oben. Der Trail war als "challanging" ausgewiesen und es war mal nicht übertrieben. Im oberen Drittel, nach der Baumgrenze gab es eine Heliplattform, auf der wir aus der Pause unseren Endpunkt gemacht haben. Der Rest zum Gipfel war nur noch Geröll und schmaler Grad. Nix für den ersten Wandertag. Unsere Beine waren am nächsten Morgen auch froh darüber, dass wir es dabei belassen haben.

Aufstieg zum Mt. Lady MacDonald

Hier ging der Weg lang!

Lohn für die Strapazen.

Es ging hoch hinaus.

...und dann genießen!

Angekommen an der Heliplattform.

Das letzte Stück musste nicht mehr sein.

Im Tal noch schnell die Wassertemperatur checken und dann ab nach Hause bevor das Wetter umschlägt.
Montag stand dann Banff und Umgebung auf dem Programm. Los ging es am Morgen mit einen Abstecher in den Johnston Canyon. Hier gibt es zwei nette Wasserfälle und einen "Trail", der unseren Beinen mit Muskelkater vom Vortag entgegen kam.
auf den Weg zu den Lower Falls

Weiter im Canyon und erstmal Kleidung ablegen.

Für einen Blick auf die Upper Falls musste man sich schon Anstellen.

Zurück durch den Canyon und noch schnell nen Baum verbiegen.
Nächster Programmpunkt war ein Aufstieg auf den Tunnel Mountain. Der Trail war nicht zu lang, dafür aber steil genug um uns an die schweren Beine zu erinnern. Oben angekommen war es den Aufstieg aber wieder einmal wert und wir konnten den schönen Ausblick auf Banff genießen. Nach dem Abstieg sind wir die Hauptstraße in Banff ein wenig entlang spaziert und haben uns dann noch die Bow Falls angesehen.
es sah in der Karte leichter aus!

Blick von beiden Seiten des Berges.

Blick auf Banff vom Mt. Tunnel

Was verboten ist war klar, aber das Andere sollte erlaubt sein???

Wie in Toronto: Ampeln konnte man diagonal überqueren.

an den Bow Falls in Banff.