Sonntag, 6. Oktober 2013

Huntsville

Nachdem Mittwoch die Arbeit geschafft war hieß es Sachen packen für Huntsville - eine ca. 18000 Einwohner Stadt ca. 2,5 Stunden Autofahrt nördlich von Toronto. Donnerstag früh haben wir dann das Auto von HERTZ geholt und als wir mittags noch just in time unser Navi geliefert bekommen haben konnte es losgehen.

Besagte Zeit später kamen wir dann auch in unserer Lodge an. Da einer von uns beiden beruflich nicht so sehr eingespannt ist, hatte Sie ;-) uns eine super Unterkunft rausgesucht. Traumhaft im Wald gelegen, leicht außerhalb von Huntsville und total schön am See. Das Wetter war noch sommerlich und ab Freitag sollte es regnen. Also haben wir den ersten Spaziergang durch das Herbstfarbenmeer gleich in Angriff genommen.
unsere Pow Wow Lodge - hier das Hauptgebäude
 
Herbstlicher Himmel

Zwei am See
 
Dann hat uns doch der Hunger gepackt. Also ab in die Stadt und nen netten Grill/Bar ausgesucht. Als Nachtisch haben wir uns wieder mal nen FrenchVanilla gegönnt. TimHortens gibt es schließlich überall in Kanada. Und dazu hatten uns noch so paar leckere, süße Teigbällchen (Timbits) angegrinst. Die gibt es da als 10er, 20er und 40er Pack – ca. Tischtennisball groß und in verschiedenen Geschmacksrichtungen – unverschämt lecker! Auf dem Heimweg, raus aus der Stadt haben wir dann etwas gesehen, von dem wir ganz vergessen hatten wie es aussieht – Dunkelheit! In Toronto ist es fast immer gleich hell, nur das tagsüber der Himmel eher hellblau und nachts immer dunkelblau ist ;-) Hier hingegen war es mit einmal Stockfinster! So saßen wir dann auf unserer kleinen Terrasse mit dem FrenchVanilla und den Timbits. Es war irre still – gemessen an Toronto. Ich meinte nur, dass ich ewig hier sitzen und der Stille lauschen könnte. Da sagte jemand neben mir: „Du weißt aber schon, dass ich da früher oder später rein quatschen würde…“

Rein war schwerer als Raus!

... aber drinnen war es klasse.
 
Tag zwei startete dann leider mit leichtem Regen aber dafür mit dem ersten Schwimmen in nem kanadischem See – kalt. Trotz des Regens beschlossen wir in den Algonquin Park zu fahren. Dabei handelt es sich um ein riesiges, naturschutzähnliches Gebiet. Man findet dort verschiedene Wanderwege (Trails) und auch ein ansehnliches Infocenter. Letzteres haben wir auch direkt genutzt. Nachdem der Regen weniger wurde haben wir uns dann den ersten Trail rausgesucht. Erstmal was kurzes von 2km Länge namens Lookout Trail (Aussicht Trail). Die Wege waren gut befestigt aber dafür z.T. echt steil. Und schon nach kurzer Zeit war man am Lookout…
Ausblick am Lookout Trail
 
Irgendwo da sind die Elche und Bären... angeblich!

 
Da es schon nach Mittag war uns der laut Beschreibung interessanteste Trail knapp 6 Stunden in Anspruch nehmen sollte haben wir noch ein, zwei kleinere Trails in Angriff genommen. Der Abend verlief dann fast analog zum Vorabend – andere Gaststätte, gleicher FrenchVanilla + Timbits J

Attention, Moose crossing!
 
Tag drei sollte nun der Mizzy Lake Trail her halten. Knapp 11km für welche man 6 Stunden rechnen sollte. Schien uns zuerst bissel viel, aber diesmal war es wirklich ein Trail (über Stock und Stein…) und hätte selbst bei aktiven Mitgliedern im Alpenverein Anerkennung gefunden. Somit brauchten auch wir, zügigen Schrittes knapp über 5 Stunden.

Dieser Weg...

erster kleiner See auf dem Trail

...blauer Himmel - danke...

Auf diesen Trail kann man mit Glück alles sehen, was Canada zu bieten hat. Rehe, Elche und Bären sind uns – leider?! - keine begegnet. Aber allein die Vorstellung, dass ein Elch mit ner Schulterhöhe wo ich die Stirn habe oder gar ein Bär hinter jeder Ecke stehen könnte hat schon was Besonderes. Bis auf ein paar Nagetierchen (ähnlich Eichhörnchen) gab es allerdings erst mal keine Tiere groß zu sehen. Dafür aber Natur. Und als dann auch noch die Sonne hier und da durch kam war der Tag gerettet. Auf dem zweiten Teil der Strecke haben wir dann auch noch eine kleine Schlange gesehen. Ein Stück weiter, auf einem Steg über einem Sumpfgebiet hörten wir dann unter dem Steg ein Nagen. Da war ein Bieber am werkeln. Wir konnten durch den Bretterspalt direkt unter uns sogar seine Nasenhaare vor dem hellen Birkenholz, was er bearbeitete sehen. Kurz darauf kam ein Mann, der sich auszukennen schien. Er hockte sich direkt über den Steg und meinte: „Wow, an adult male, pretty close, what a luck!“ Das ausgewachsene Männchen wollten wir jetzt aber auch noch von nahen sehen. Und Tatsache. Einmal hinhocken und den Kopf vorn über und die Nasenspitzen (deutsch Mensch – kanadisch Bieber) waren nur noch ca. 50cm entfernt voneinander. Da die Schnauze aber schon so groß war wie eine Faust riskierten wir nicht zu viel. Schon so nah dran waren wohl noch nicht viele an einem Bieber, live in der Natur.
Steg über Sumpfgebiet- hier ohne Bieber.
 
Schlange!
 
Das Hinsetzen sah weniger elegant aus.
Aber: nicht reingefallen!
 
Herbstwald


Der Trail war anstrengender als gedacht. Also beschlossen wir den späten Nachmittag noch mit ner typisch kanadischen Sache ausklingen zu lassen – Kanu fahren J  Diese waren netter weise in der Lodge kostenlos verfügbar und so sind wir dann noch ne Runde auf unserer Seite des Sees übers Wasser geschippert.
Zwei im Kanu.
 
Und nochmal im Kanu... aber nicht wackeln!
 
Die untere linke Tür war unsere.


Heute Morgen hieß es dann Sachen packen und ab auf die Heimfahrt, was gar nicht so schwer fiel, da es voll am Regnen war. Auf dem Heimweg haben wir noch mal schnell in einem Outlet nördlich von Toronto Halt gemacht. Dann noch fix den Mietwagen abgegeben und den Rest vom Abend genossen.

 
 


1 Kommentar:

  1. Hab gerade noch mal euren Bericht gelesen und die wunderschönen Fotos angeschaut, fantastisch. Bei uns, it rains dogs and cats :-)
    By , by Mam and dad

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