Dienstag, 31. Dezember 2013

Laurentides

Am ersten Weihnachtsfeiertag hieß es Abfahrt. Ziel: die laurentinischen Berge nördlich von Montreal. Raus aus Toronto ging es bei heftigem Schneetreiben und weißen Straßen. Nach knapp über 600km Autofahrt kamen wir dann in Sainte-Adèle an. Wir hatten ein super nettes kleines Bed&Breakfast für drei Nächste gebucht. Unser Balkon wäre klasse für Glühweinabende gewesen :-)
Auch das Frühstück würde einigen Wintersportlern unter uns gefallen - so ab 0900 Uhr! Wir wurden dann auch immer mit einem super leckeren Geruch in der Nase wach, der vom folgenden Frühstück noch übertroffen wurde. Unglaublich lecker und in mehreren Gängen. Der Hausherr fragte schon immer, ob wir noch Platz für ein Dessert hätten. Da wir wussten wie gut es war hatten wir natürlich immer noch Platz :-)

Unser B&B mit eigenem Balkon und super schönem Wintergarten zum Frühstücken 
 
Unsere Schneeschuhe (keine Ski!) sollten wir bei den vorherrschenden Schneebedingungen nicht umsonst eingepackt haben. Der erste Tag führte uns nahe unserer Herberge durch einen wunderschönen Winterwald mit ausgewiesenen Snowshoe Trails. Auch die anderen Besucher waren extrem hilfsbereit und halfen bei der Suche nach dem Weg - zum Glück konnten einige Englisch. Die überwiegende Sprache war nämlich Französisch :-o
Zum Teil für uns sehr lustig, zum Teil fast schon frustrierend, wie sehr man noch nicht mal (unser) einfaches Englisch versteht - in einem Land, in dem Englisch eine der beiden Amtssprachen ist! 

...schöner Schnee... 


... da kann man Spaß haben...
 
...runter kommen sie alle...
 

Tag Nummer zwei führte uns nach einem erneut extrem leckeren Frühstück in einen Nachbarort. Dort hatten wir zwei weitere Raquette (franz. für Schneeschuh) Routen gefunden. Route Nummer eins konnten wir nicht erreichen. Unsere geliehener Toyota schaffte es mit den Allwetterreifen nicht den Berg hinauf. Von da an achteten wir darauf, welchen Berg wir runter fahren, falls wir ihn wieder zurück mussten. Route Nummer zwei entschädigte dann aber voll und ganz. Zum Einen war der Himmel strahlend blau, zum Anderen die Route noch ziemlich frisch. So frisch, dass eine Verbindungsstrecke auf dem Rückweg komplett unbenutzt war. Man konnte nur alle paar Meter eine Markierung am Baum sehen. Der Schnee war so pulvrig, dass es selbst mit Schneeschuhen recht anstrengend war - aber trotzdem lustig und super schön! Geschafft waren wir am Abend trotzdem. Erholen konnten wir uns aber in einer netten Gaststätte, in der es freundlicher Weise nur eine Karte in französisch gab. Haben trotzdem was leckeres gefunden und gut gespeist!

... es kann schon schön im Schnee sein... 
...(knapp) vorher und danach...

... wir weihen den neuen Streckenteil ein...

An Tag Nummer drei hieß es dann Abschied nehmen mit einem letzten fantastischen Frühstück. Der Weg führte uns dann Richtung Sainte-Agathe-des-Monts, wo wir uns ein Spa Hotel gebucht hatten. Doch vorher machten wir noch einen Stop in Saint-Donat. Hier gab es eine Art Park mit Hockey Feldern, Skating Kurs, Langlaufstrecken und natürlich auch einer Schneeschuhroute. Die Route war schnell gemeistert und folgend die Schlittschuhe angelegt. Es gab hier mehrere Strecken quer durch den Wald von über einem Kilometer Länge. Die hatten selbst eine Eismaschine, mit der ab und an der Kurs aufgefrischt wurde. So etwas haben wir noch nie gesehen. Ein klasse Spaß für alle, die einiger Maßen sicher auf den Kufen sind.

Sprung in den Schnee


...typische Haltungen...

... Einsinkvergleich (v.l.n.r.): ohne/mit Schneeschuh und liegend.

...beim Schlittschuhlaufen quer durch den Wald.
 
Im Anschluss hieß es ab in unser Spa Hotel und die warmen Saunen genießen. Soweit der Plan. Die beiden Saunen hatten die Größe von einen normalen Gäste WC in Deutschland. Dafür hatte die Nasssauna statt einem Schlauch zum Abspülen eine Holzbank :-/ Es machte alles nicht so den Spa Eindruck wie erwartet und der Weg zwischen den beiden Saunen führte direkt am Restaurant vorbei, getrennt nur durch eine Glastür. Wir fragten uns, wie man hier wohl reagiert, wenn wir nach deutschem Vorbild gemütlich nackt die Sauna verlassen würden :-)
Herausreißen konnte es dann aber der Außenbereich mit mehreren beheizten Whirlpools. Dank tiefer Außentemperaturen dampfte es überall und auch ein Schneeengel in Badehose war drin. Ach ja, und wir hatten uns für ein Zimmer mit "electrical fireplace" entschieden. Das olle Brumdring erinnerte  jedoch nur schwer an einen Kamin. Warme Luft kam auf Wunsch trotzdem heraus. Das Abendessen im eigenen Hotelrestaurant war dann wieder erste Sahne. Wir konnten, dank englischer Einlage in der Speisekarte, uns etwas Leckeres heraussuchen.
 
unser "Spa" Hotel mit "Kamin"

...im Restaurant und der Außenbereich mit den Wirrpools (hier abgedeckt)
 
Den letzten Tag hatten wir für den Mont Tremblant Nationalpark eingeplant. Hier gab es entlang dem Lac Monroe drei schöne Schneeschuhrouten, welche man zu einer großen kombinieren konnte. Gesagt getan. Die Runde hatte irgendwas um die 8km und über 600 Höhenmeter. Die ersten 200m gingen auch mal direkt nach oben. Falls noch irgendwo Bären oder Wölfe im Park wach gewesen wären, hätten sie uns schnaufen hören. Die Anstrengung war es abermals wert. Der zugeschneite Park glitzerte einzigartig und auf dem Gipfel angekommen wurde uns erneut der Atem geraubt beim Blick über den See. Auch die zweite Aussichtsplattform bot einen spektakulären Ausblick auf den See und die bereits zurückgelegte Strecke. Auch das Centre (Ausgangspunkt) und die Straße für den Heimweg konnte man gut erkennen. Auf dem Rückweg haben wir uns dann noch bisschen wie kleine Kinder in den Schnee geschubst :-) Zum Glück war einer größer und zu schwer zum umschubsen. Nachdem er aber die Schneehöhe auf der Straße ohne Schneeschuhe feststellte und ohne Deckung die Schneeschuhe wieder festschnallte, nutzte jemand seine Chance und wir lagen alle mal im Schnee. Den Abend im Whirlpool und Restaurant hatten wir uns dann echt verdient. Und nachdem wir eine englischsprachige Bedienung gefunden hatten, haben wir es uns schmecken lassen. 
 
Schnee, Schnee, Schnee, Schnee, Schnee...

...Blick von oben auf den Lac Monroe

...auf der Aussichtsplattform.

...Winter ist schön...
 
Blick von oben und unten auf den ersten Aussichtspunkt.
der zweite Pfeil ist das Centre, Beginn der Tour.

Irgendwo hier ist die Straße inkl. "Speed Bump". Und jeder lag mal im Schnee.
 
Montag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein zurück nach Toronto. Nachdem das Auto bei -22°C freigekratzt war haben wir uns noch für einen Stop bei Metro entschieden. Nicht nur, dass man in der Provinz Quebec Bier im Supermarkt kaufen kann, es kostet auch nur die Hälfte :-)
 
In Toronto angekommen freuten wir uns, dass wir den Mietwagen nicht sauber machen mussten. Er dürfte dank Salz locker 5 Kilo schwere gewesen sein als bei Abfahrt. Eine Herausforderung gab es am Abend dann doch noch. Hatten vergessen die Wäsche aus der Maschine zu nehmen und den Trockner wollten wir um 23 Uhr besser nicht mehr anschmeißen. Leider fehlt uns eine Wäscheleine. Nach kurzer Überlegung kamen wir auf die bisher ungenutzte Kite Ausrüstung. Die Leinen für den Drachen (befestig an einer sog. "Bar") wurden kurzerhand durch die Wohnung gespannt.    
 
Warum in Kanada Autos schneller rosten...

...alternative Wäscheleine.
 
 
So... unser Jahr ist ja diesmal 6 Stunden länger. Wir werden uns jetzt nochmal Richtung City Hall aufmachen und das Feuerwerk ansehen. Zu kaufen gibt es hier anscheinend gar nix. Haben noch nicht mal etwas knallen gehört?!
Aber da in Deutschland das neue Jahr ja bereits angefangen hat können wir euch allen ein gesundes neues und schönes Jahr 2014 wünschen!!! In dem Sinne bleibt alle gesund und wir freuen uns darauf euch dieses Jahr alle wieder zu sehen!!!
 

1 Kommentar:

  1. So schön können wir das mit dem neuen Jahr leider nicht gestalten. Wir wünschen Euch und allen blog Lesern aber trotzdem ein glückliches und erfolgreiches 2014 :-) Wir freuen uns auf das Wiedersehen in life (SKIPE ist nur zweite Wahl). Bis dahin liebe Grüße Sigrid und Andreas

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