Sonntag, 25. Mai 2014

Mont Tremblant bis Ottawa

Mittwoch ging es von Montreal weiter nach Mont Tremblant. Nachdem wir in der Region schon über Weihnachten waren, kannten wir uns zumindest schon ein wenig aus. Wir hatten uns dazu entschlossen am ersten Tag den Park per Auto von der Mitte aus nach Westen zu durchqueren und dabei bei einigen kurzen Trails zu stoppen. Aufgrund eines Wasserfallliebhabers haben wir besonderes Augenmerk auf die Fälle des Parks gelegt. Los ging es mit einem sehr kurzen Trail (ca. 100 Meter zum warm werden) an die Chute aux Rats. Mehrere Aussichtspunkte und strahlendblauer Himmel luden zum verweilen ein. Weiter ging die Fahrt durch den Wald entlang der größtenteils mit Schotter bedeckten Straße. Zum Glück hatten wir Allrad ;-)
An den Chute aux Rats.

Netter Platz mit Ausblick.

Ein netter Platz zum Verweilen.

You did it! (hier bekannt aus der Werbung)
Immer wieder haben wir unterwegs gestoppt, um uns die diversen Seen links und rechts am Wegesrand anzusehen. Die Landschaft ist einfach beeindruckend und wir fühlten uns als wären wir die einzigen da. Da wir geübte Wanderer dabei hatten, musste natürlich auch eine echte Wanderung her. Schnell hatte man sich für einen Trail entschieden und als am Wegesrand die entsprechende Nummer „18“ zu sehen war, haben wir geparkt und sind losgelaufen. Der „Trail“ ähnelte mehr einem Waldweg, breit genug um mit dem Auto entlang zu fahren. Erfahrene Mont Tremblant Besucher vermissten zudem die Trailmakierungen. Trotzdem entschlossen wir uns zum Weiterlaufen. Am Abend fanden wir dann heraus, dass Trails und Waldwege (für Autos) identische Nummerierungen haben und nur am Rahmen um die Nummer (oval oder rechteckig) zu unterscheiden waren. Was hatten wir wohl erwischt? Der Weg führte uns zum Lac Rossi, klein und idyllisch gelegen und weit und breit keine Menschenseele. Einzig ein Ruderboot lag fahrbereit an einem kleinen Steg. Dieses haben wir dann kurzerhand „ausgeliehen“ und sind eine kleine Runde romantisch über den See geschippert.

Im Boot...


... und von Außen. Ich hab übrigens meinen Kraftbootführerschein dabei ;-)


Nächster Punkt war wieder ein Wasserfall, der Chute du Diable. Bilder hiervon hatten wir bereits in einer Broschüre entdeckt. Da nach dem langen, harten Winter die Flüsse aktuell aber ca. 10mal soviel Wasser führen wie normal sah alles natürlich um so beeindruckender aus. Am Abend ging es dann mit Freude auf den nächsten Tag in unser B&B in Mont Tremblant.
An den Chute du Diable.

Für Tag Nummer zwei hatten wir eine Wanderung heraus gesucht, die wir bereits im Winter mit Schneeschuhen absolviert hatten. Die Trails „La Roche“, „La Coulée“ und „La Corniche“ konnte man wie im Winter kombinieren und am Lac Monroe entlang zurückgehen. Gleich zu Beginn sah man den Unterschied zu den Waldwegen und man konnte sich wirklich nur mit den Markierungen an den Bäumen orientieren. Es war lustig und interessant zugleich als wir bestimmte Ecken wieder entdeckten und die Unterschiede zum Winter erkenntlich wurden. Die beiden Aussichtspunkte oberhalb des Sees waren zumindest genau wie zuletzt im Winter beeindruckend.

Unser zweiter Besuch oberhalb des Lac Monroe.

Hallo Natur!


Eine nette Abwechslung zu Toronto.

Pause nach getaner "Arbeit".

Eigentlich hatten wir einen weiteren Trail im Anschluss geplant. Allerdings kamen wir zu spät zurück, so dass nicht mehr genügend Zeit hierfür war. Schnell stellten wir fest, dass zu einem echten Kanadaurlaub auch eine Kanufahrt dazu gehört. Gesagt, getan. Mit einer Unterschrift unter den Leihvertrag (nur auf Französisch, „man ist ja in Quebec“ und nicht in Kanada) und dem Hinweis, dass das Wasser noch zu kalt ist zum Baden, ging es los. Einmal um den kleineren Teil des Sees und viel Spaß beim Versuch gerade aus zu fahren. Um in den größeren Teil des Sees zu gelangen musste man durch eine von zwei Unterführungen paddeln. Der noch hohe Wasserstand und die starke Strömung machten dies allerdings sehr schwierig. Die Ausleiher hatten uns sogar mit dem Hinweis, dass es dieses Jahr noch keiner versucht hat und man schnell kentert, davon abgeraten. Uns beide hat es natürlich schon gereizt, während das noch jungfräuliche Kanu gleich abgewunken hat. Der erste Versuch hindurch zu kommen begann mit „das geht locker“ und endete mit „das schaffen wir nicht“ kurz vor der Einfahrt in die Unterführung. Mit etwas Anfeuerung von dem hinteren Kanuplatz und kräftigen Paddelschlägen kamen wir dann im zweiten Anlauf doch hindurch und konnten uns gegenseitig auf die Schulter klopfen, bevor wir wieder drehten und mit der Strömung gemütlich zurück fuhren.
Kanada Grundprogram: Kanu fahren.

"Kuck mal, da kann man die Kamera mit Selbstauslöser ranhängen" :-O
Da Dani bereits auf der Wanderung jede Möglichkeit genutzt hatte durch den Matsch zu stapfen kam ihr die riesen Pfütze auf dem Parkplatz wie gelegen. Der Gedanke an ein schönes Bild war stärker als die Vernunft und da man manchmal auch einfach mal Spaß haben darf…

Ein kleiner Sprung für die Dani...

Samstag ging es weiter in die Landeshauptstadt – Ottawa. Da hier an diesem Wochenende der Marathon stattfindet hatten wir uns nur zum Sightseeing entschieden und sind dann am Nachmittag nach Gananoque weiter gefahren. Nach einem leckeren BeaverTail am Bayward Market ging es entlang des Rideau Kanals und durch die Fußgängerzone hinauf zum Parlament Hill. In der Stadt konnte man noch überall die letzten Tulpen vom Tulpenfestival finden. Im zweiten Weltkrieg hatte Kanada dem niederländischen Königshaus Zuflucht gewährt. Da für die Rangfolge nur auf niederländischen Boden geborene Thronfolger in Frage kommen erklärte Kanada kurzerhand die entsprechende Station des Krankenhauses zu niederländischem Staatsgebiet und Prinzessin Margriet wurde 1943 in Ottawa, auf niederländischen Boden geboren. Als Dank schenkte Holland über 100.000 Tulpenzwiebeln, welche heute zu wohl fast einer Million blühenden Tulpen zur Frühingszeit führt. Ach und, genau wie bei unserer Ankunft in Ottawa Anfang September 2013 haben wir auch noch einen echten Bieber oberhalb des Ottawa River gesehen.
Der erste BeaverTail.


Am Rideau Kanal, diesmal wieder ohne Schlittschuhe.


Am Parlament fand man noch Tulpen.


Noch mehr Tulpen und Blick über den Ottawa River nach Gatineau.


Und wieder Tulpen plus: was passiert, wenn die Kamera vor dem Auslösen verrutscht.

Wer suchet, der findet... den Bieber!

Auf dem Weg Richtung Gananoque haben wir dann noch eine Schildkröte von der Straße gerettet. Also Dani hat gerufen „können wir sie retten“ und ich durfte dann über die Straße springen, da sie zu viel Angst hatte die Schildkröte hoch zu heben. Wusstet ihr, dass Schildkröten fauchen können? Sie hat mir aber nix getan, sich aber auch nicht bedankt, als ich sie sanft am anderen Straßenrand abgesetzt habe.

Impressionen von der Scenic Route nach Gananoque.



Man musste sie zur Rettung überreden, aber zum Abschied hat sie gewunken! 



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